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Anthelixplastik (= Ohranlegeplastik)

Bei einer Anthelixplastik wird die Ohrmuschel ein-/oder beidseitig neu geformt. Notwendig kann dies sein, wenn der Abstand zwischen Ohrmuschel und Schädelknochen mehr als 30° beträgt und/oder keine Anthelixfalte ausgebildet ist.

Dann sprechen wir von "Abstehenden Ohren" oder Apostasis otum.

Um ein gutes Operationsergebnis zu erreichen, wenden wir die Operationstechnik "von hinten" an, die sogenannte CONVERSE Technik. Der Hautschnitt wird unsichtbar hinter dem Ohr durchgeführt. Vorteil gegenüber der Methode " von vorne " ist neben der versteckten Narbe, auch die einfache Möglichkeit, den Conchaknorpel zu erniedrigen und eine Concharotation durchzuführen.
Sinn und Ziel der Operation ist es, die Ohren anzulegen, ohne dass jeder sofort sieht, dass die Ohren operiert wurden.

Der beste Operationszeitpunkt liegt zwischen dem 5.-7. Lebensjahr, am günstigsten kurz vor der Einschulung. Natürlich ist es auch möglich Erwachsene zu operieren. Im Gegensatz zur Operation im Kindesalter, kann man den Eingriff beim Erwachsenen in örtlicher Betäubung durchführen. Bei Kindern ist eine Vollnarkose ratsam und sinnvoll.

Die Operationsdauer pro Ohr beträgt je nach Ausmaß der Verformung ca. 45-60 min. Am Ende der Operation bekommt der Patient einen Kopfverband, der für ca. 10 Tage getragen wird.

Nach einer Aufwach- und Überwachungsphase im Ambulanzzentrum, kann der Patient noch am selben Tag entlassen werden. Ein Kontrolltermin wird für den nächsten Tag in unserer Praxis vereinbart. Der Kopfverband wird nach 5 Tagen in der Praxis gewechselt. Schmerzhaft ist der Eingriff nicht. Aber es juckt...
Der Verband kann am 1. Tag  leicht drücken, da ein gewisser Druck aufgebaut werden muss, damit es nicht zu starken Schwellungen postoperativ kommt. 

Am 10. Tag nach der Operation wird in der Regel der Verband entfernt. Gleichzeitig werden die Hautfäden gezogen. Nun ist es unbedingt notwendig noch für mindestens 6 Wochen nachts und bei sportlichen Aktivitäten ein breites Stirnband zu tragen.

Die Kostenübernahme für die Operation muss vor dem Eingriff mit der Krankenkasse geklärt werden. Die notwendigen Unterlagen stellen wir Ihnen nach der Eingangsuntersuchung gerne zur Verfügung. Bei Erwachsenen müssen die OP Kosten in den meisten Fällen selbst getragen werden.

Komplikationen treten bei diesem Eingriff selten auf. Zu nennen sind, wie bei allen Operationen, Wundheilungsstörungen, Nahtinsuffizienzen, wuchernden Narben und Blutergüsse. Falls Fäden ausreißen, müssen diese ggf. in einem erneuten kleinen Eingriff nachgelegt werden. Dies ist zwar selten, kommt aber vor. Überschüssiges Narbengewebe (Keloide) muss manchmal mit Cortisonunterspritzungen behandelt werden. Kontrollen finden daher nach der OP auch nochmal nach einem Jahr statt.