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Wissenswertes zu RFITT und Celon

Was ist RFITT?

RFITT ist die Abkürzung für den Begriff „Radiofrequenz-induzierte interstitielle Thermotherapie“. „Thermotherapie“ bezeichnet ein Verfahren der Erwärmung von Gewebe auf über 60 °C. Das hat eine Koagulation, d. h. eine Veränderung des Zelleiweißes zur Folge. Der Begriff „interstitiell“ weist darauf hin, dass die RFITT-Elektrode ihre Wirkung im Inneren eines Organs entfaltet. Die Elektrode wird durch die Organoberfläche eingeführt und behandelt einen Bereich in tieferen Gewebeschichten, der zumeist einen vielfachen Durchmesser der Elektrode und damit des notwendigen Einstichkanals hat. „Radiofrequenz-induziert“ bedeutet, dass die Gewebeerwärmung durch einen radiofrequenten Wechselstrom, also einen Strom mit sehr hoher Frequenz (ca. 500 kHz) hervorgerufen wird. Hier wird der physikalische Effekt ausgenutzt, dass sich biologisches Gewebe wie ein elektrischer Widerstand verhält, der sich erwärmt, wenn er von Strom durchflossen wird.

Was ist die Celon-Methode?

Die bipolare Radiofrequenz-induzierte Thermotherapie (RFITT), auch Celon Methode genannt, ist ein Verfahren zur minimal-invasiven, thermischen Behandlung von Körpergewebe durch bipolaren radiofrequenten Strom. Die Wirkung kann genau kontrolliert werden und ist auf den behandelten Gewebebereich eng begrenzt. Die Gewebeoberfläche (Haut und Schleimhaut) wird geschont, die Organfunktion lymphatischen Gewebes bleibt erhalten.

Welche Gefahren bestehen bei der medizinischen Anwendung von elektrischem Strom?

Der Strom für elektrochirurgische („Radiofrequenz“) Anwendungen ist nicht mit dem Strom aus der Netzsteckdose zu verwechseln. Netzstrom hat eine Frequenz von nur 50 Hz. Die Nerven werden durch diesen Strom gereizt. Berührt man stromführende Teile, verkrampfen die Muskeln und man bleibt bei hohen Spannungen „kleben“. Der bei der Radiofrequenzanwendung verwendete Strom dagegen hat eine so hohe Frequenz (ca. 500 kHz), dass die Nerven seine Reizwirkung gar nicht mehr wahrnehmen können. Die Gefahr von Muskel- und Nervenreizung besteht nicht. Einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor gegenüber den herkömmlichen RF-Chirurgie-Systemen bietet die Celon-Technologie: Die Celon-Applikatoren werden ausschließlich in bipolarer RF-Technik aufgebaut. Der Strom fließt also wirklich nur dort, wo er zur Erwärmung benötigt wird und nicht – wie bei monopolaren HF-Systemen – durch große Körperbereiche des Patienten zur Rückleitelektrode.

Was geschieht mit dem koagulierten Gewebe im Körper?

Bei konventionellen chirurgischen Eingriffen wird krankes Gewebe immer sofort entfernt, z. B. durch Herausschneiden mit dem Skalpell. Dagegen bleibt bei der RFITT-Methode das behandelte Gewebe im Körper des Patienten. Eine Entfernung ist überflüssig, da der Körper selbständig die Aufgabe der Gewebeentfernung bzw. -zersetzung übernimmt. Der koagulierte Zellbereich wird als Fremdkörper wahrgenommen, nach wenigen Tagen von Narbengewebe umschlossen und innerhalb einiger Wochen aufgelöst. Dieser körpereigene Abbaumechanismus ermöglicht es durch einen kleinen Einstichkanal von nur wenigen Millimetern einen Gewebebereich von bis zu 40 mm Durchmesser zu entfernen. Dazu wäre bei konventionell chirurgischen Verfahren ein großer Skalpelleinschnitt mit entsprechenden Umgebungsschäden und Vollnarkose nötig.

Gibt es Nebenwirkungen?

Bei der Behandlung der Nasenmuscheln kann es in den Tagen nach dem Eingriff zu leichter Krustenbildung (ähnlich wie bei einer Erkältung) kommen. Diese normale Reaktion des Körpers ist ungefährlich und kann gegebenenfalls mit sanften Sprays oder Salben gelindert werden.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Die Behandlung wird im Rachen manchmal unter lokaler Betäubung durchgeführt, in der Nase fast immer in Vollnarkose. Nach der Behandlung kann unter Umständen ein leichtes Fremdkörpergefühl in den behandelten Regionen auftreten.

Muss ich nach der Behandlung etwas beachten?

Schwere körperliche Belastungen sollten in den Tagen nach der Behandlung vermieden werden. Darüber hinaus kommt es zu keinen Einschränkungen im normalen Tagesablauf.

Wer führt die Behandlung durch?

In Hiltrup und Münster wird diese Methode in unseren Praxen durchgeführt. Ebenso führen wir in der Raphaelsklinik diese Methode in Narkose durch.

Wie groß ist die Zeitspanne, bis der Effekt der Behandlung eintritt?

Die Wirkung tritt nach wenigen Tagen ein und ist nach etwa drei Wochen voll ausgeprägt.

Hat die Celon-Mandelbehandlung Nebenwirkungen?

Nach einer Gaumenmandelbehandlung kann es in den Tagen nach dem Eingriff zu einer leichten Schwellung und Belag der Gaumenmandeln kommen. Diese normale Reaktion des Körpers ist ungefährlich und kann gegebenenfalls durch Kühlung (kalte Getränke oder Eis) gelindert werden.

Kann es nach der Celon-Mandelbehandlung zu Nachblutungen kommen?

Durch die minimal invasive Art des Eingriffs kommt es während der Behandlung in der Regel nicht zu Blutungen. Die Gefahr starker Nachblutungen wie bei einer konventionellen Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) ist weitestgehend ausgeschlossen.

Brauche ich Tamponaden nach der Nasenmuschelbehandlung?

Da die Behandlung im Normalfall nicht zu Blutungen führt, ist eine Tamponierung der Nase nicht zwingend erforderlich.

Welche Wirkungen haben Infekte nach der Behandlung möglicherweise auf das Ergebnis?

Ein Einfluß von Infekten, die nicht ursächlich mit der Behandlung zusammenhängen, (Erkältung o.ä.) auf das Ergebnis ist nicht bekannt. Infektionen infolge der Punktionen sind extrem selten. Ggf. ist in diesen Ausnahmefällen eine Antibiotikabehandlung angezeigt. Ein Einfluß auf das Behandlungsergebnis ist auch hier nicht bekannt.

Celon

Das Verfahren wird von den meisten privaten Krankenkassen übernommen. Bei gesetzlich Versicherten kann die Methode jederzeit als IGeL(=Individuelle Gesundheitsleistung) durchgeführt werden.

Ausführlich Informationen finden Sie unter http://www.celon.de